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Seit 1979.

Lightforms by Vrankovina: Die reinste Form von ``Gut Ding braucht Weile``

Die Verwandlung einer flachen Ebene in einen dreidimensionalen Körper lässt sich als „Zerknittern“ dieser Ebene auf der Basis eines vorab erstellten regelmäßigen oder unregelmäßigen geometrischen Gitters beschreiben. Dieses Gitter kann sich sowohl aus Linien wie auch Kurven zusammensetzen.

Im Prozess des „Papier-Modellierens“ wird die o.g. abstrakte Ebene durch einen Bogen Karton dargestellt. Hier spielen nicht nur grundlegende Faktoren wie Dimension und Ästhetik des Papierbogens, sondern auch seine physikalischen Eigenschaften (Flexibilität und Bruchfestigkeit) eine Rolle. Diese Eigenschaften bestimmen in weiterer Folge eindeutig den praktischen Einsatz und die Verarbeitung, zugleich ermöglichen sie Experimente mit nicht vorhersehbaren Formveränderungen.

Unsere Methode des Papier-Modellierens basiert auf drei grundlegenden Abläufen:

  • Knicken
  • Zusammenrollen in die Form eines Zylinders
  • Verdrehen in eine Kegelform

Präzises und scharfkantiges Knicken des Papiers ist durch Ritzen bzw. Rillen definiert.

Das Durchschneiden und eine Materialentnahme aus dem Papierbogen ist eine zusätzliche Methode, die Verformung zu bestimmen. Das Ergebnis des geplanten „Zerknitterns“ ist ein offener bzw. geschlossener dreidimensionaler Körper.

Ing. Arch. Anton Vranka

PAPIER

Papier ist aus technischer Sicht ein Phänomen. Seine physikalischen Eigenschaften wie Elastizität und Traglast relativ zur Masse und Volumen sind einzigartig. Der Grund für diese aussergewöhnliche Qualität ist sein Grundbaustein, die Zellulosefaser.

Für unsere Lichtformen verwenden wir ausschließlich Papiere aus reiner Naturfaser. Und so liegt es auch in der Natur des Papiers, dass es auf die äußeren Einflüsse, vor allem Luftfeuchtigkeit und Licht, schnell und empfindlich reagiert. Im Sommer nimmt es Wasser auf und dehnt sich, trockene Luft lässt es schrumpfen. Durch das Licht – insbesondere UV-Licht (Sonne) – verändert es unweigerlich die Farbe.

Wow, letzte Nacht hat’s wirklich geschneit. Ist es nicht wunderschön?

Alles Bekannte verschwand. Die Welt sieht brandneu aus!

Sie ist wie ein großes, weißes Blatt Papier zum Bemalen.

Ein Tag voller Möglichkeiten. Eine magische Welt, Hobbes, alter Freund…
Lass uns entdecken!

Bill Waterson, 1995

Trotz Laser immer noch viel Handarbeit

Nehmen wir uns eines der aufwändigeren Modelle vor: V-196-2014 KOLATOR. Von Hand geschnitten sind alleine 1.692 Schnitte notwendig –  das ist jedoch nicht alles. Wie schon gesagt: ein präziser Knick braucht eine Führung. Die Oberflächenspannung wird durch ein feines Anritzen oder durch eine Rille unterbrochen. An dieser Stelle gibt das Papier dann leichter nach. Das Anritzen hat einen großen Nachteil: ist das Papier gestrichen oder anders veredelt, löst sich die behandelte Oberflächenschicht meisten an der Knickstelle ab. Somit ist die Rillung die bessere Methode.

Auch wenn uns das Schneiden heutzutage ein Laser abnimmt (bei dem Modell dauert der Schnitt trotzdem immer noch ca. 40 Minuten), bleibt das Rillen Handarbeit. Und bei V-196-2014 KOLATOR reden wir immerhin von 850 Rillen.

Die Form

Wir wurden sehr oft gefragt, ob man die Form nicht irgendwie „pressen“ könnte. Zugegeben, bei gewissen Modellen ginge dies eventuell, wenn auch nur unter sehr großem Vorbehalt. Die Verformung ist in den meisten (fast allen) Fällen jedoch so komplex, dass wir bis jetzt keinen Weg gefunden haben, hier eine Maschine einsetzen zu können.

Die größte Hürde in der Automatisierung liegt in der Tatsache: Papier lässt sich weder dehnen noch stauchen ohne die Faserstruktur und so die Materialspannung und Festigkeit zu zerstören.

Das Alphabet

Dieser Buchstabe bildet in einem etwas längeren Satz diese Form:

... und so gibt es ein paar Geschichten zu erzählen.